DMEXCO 2022 – eindrucksstarkes Präsenz-Comeback
Nachdem die DMEXCO – ein Event für alle, die an digitaler Wirtschaft, Marketing und Innovationen interessiert sind – in den letzten beiden Jahren aufgrund der Pandemie rein digital ausgestrahlt wurde, durften sich die Entscheidungstragenden und Interessierten 2022 wieder in Persona treffen.
In drei Hallen und zwei Außenbereichen zeigte die DMEXCO ihr Potenzial. Neben zahlreichen Ständen von etablierten Marken bis hin zu StartUps, wartete die Veranstaltung mit ganzen sieben Stages auf. Auch zahlreiche Räume für die unterschiedlichsten Master Classes gab es zu entdecken.
Namhafte Speaker belebten die Messe mit Vorträgen zu den Themen Marketing, Publishing und Innovation. Auch eine Tech-Stage durfte natürlich nicht fehlen, die unter anderem einen Einblick in das web3 und seine Möglichkeiten bot.
Viele Eindrücke stammen aus dem Marketing-Bereich, der aber auch für unsere Branche immer mehr an Bedeutung gewinnt. Gerade wenn es um die Steigerung von Klicks, Abozahlen oder das Erfüllen eigener KPIs geht, lässt sich einiges abgucken. Zeitungen kommen heutzutage nicht mehr umhin, sich selbst auch als zu bewerbende Brand zu verstehen. Warum dann nicht von den Experten lernen?
Medienbranche
Besonders für die Medienbranche und das Verlagswesen gab es einige Impulse, die für eine Digital-Strategie nützlich sein können. Nicht nur in den oben genannten Punkten.
So fanden wir ein Tool, das es erlaubt, auf der eigenen Webseite oder innerhalb der eigenen App Stories zu kreieren, wie wir sie von Instagram kennen. Diese kleinen Filmchen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sprechen vor allem jüngere Zielgruppen an. Die aufgenommenen Informationen aus den Stories werden auf der spezifischen Seite der Homepage vertieft, die über einen Link direkt aus der Story heraus aufgerufen werden kann.
Auch automatische Texterstellung ist ein Thema, das nicht nur im Marketing angesiedelt ist, sondern auch für den Journalismus eine wichtige Rolle spielt, um schnelle Meldungen mit möglichst wenig Aufwand publizieren zu können. So bleibt mehr Zeit für die eigentliche Expertise der Schreibenden: Qualitätsjournalismus.
Der findet auch immer mehr im visuellen Bereich statt. Videos, am besten mehrsprachig und/oder mit passenden Untertiteln, sind ebenso relevant für eine breite Leserschaft. Die Übersetzung kostet oftmals viele Ressourcen, Zeit und Geld. Mit intelligenten Tools lässt sich aus einem Video automatisch ein Transkript erstellen, dass für Untertitel, textuelle Veröffentlichungen und individuelle Übersetzungen herangezogen werden kann. Kleine Änderungen schlagen sich gleich in alle Übersetzungen und Transkripte durch. So wird Mehrsprachigkeit schnell und einfach umgesetzt.
Aber wirkt das auch?
Ist der Content einmal erstellt, möchte man natürlich im Nachgang noch wissen, ob er auch gezogen hat. Reportingtools gibt es dafür einige, zugeschnitten auf Kampagnen, Medienhäuser oder einzelne Kanäle. Grade im Social-Media-Bereich hat sich einiges getan, denn diese Kanäle spielen für Content Creator und Publisher eine immer größere Rolle. Für nahezu jede Altersgruppe gibt es einen „eigenen“, präferierten Kanal, der in der Ausspielung zudem deutliche Differenzen aufweist. Während sich Twitter auf Text spezialisiert, Facebook auf die Kombination von Bild und Text, Sharing und Reaktionen ausgelegt ist, starten die „jüngeren“ Social-Media-Kanäle mit Reels, Kurzvideos oder Audio durch. Dementsprechend unterscheiden sich die relevanten Insights deutlich. Klicks, Reaktionen, Abspieldauer oder Aufrufe gehören dazu, um nur einige zu nennen.
Auch in diesem Metier konnte die DMEXCO mit Impulsen dienen. Einige Tools mit unterschiedlichen Schwerpunkten konnten wir uns bereits ansehen. Unter anderem eins, das sich rein auf die Social-Media-Kanäle fokussiert, dafür aber jede Zahl liefert, die man sich als zu erreichendes Ziel vorstellen kann.
Und sonst so?
Es war schön, in den Sessions bestätigt zu bekommen, dass man mit der Content-Art der eigenen Branche immer noch auf dem richtigen Weg ist. Die Beliebtheit von Apps wie BeReal und auch Umfragen ergeben, dass Lesende immer mehr Wert auf Authentizität und Wahrhaftigkeit legen, statt mit einem digitalen Methodenfeuerwerk maximal umworben zu werden. Filter und Bearbeitungswerkzeuge werden zwar immer noch zuhauf genutzt, der Trend geht aber zum Echten.
So verlassen sich die Medien-Konsumierenden auch immer noch auf die seriösen, verlässlichen Kanäle wie Fernsehen, Radio und Tageszeitung, wenn sie relevante Informationen erhalten möchten. Besonders in Krisenzeiten möchte man sicher sein, dass die Nachrichten auch aus etablierten und geprüften Quellen stammen.
Die Sessions zeigten aber auch, dass Diversität ein wichtiges Thema ist, das sich immer weiterentwickelt. Hier geht es nicht mehr nur um das Involvieren von Frauen, sondern um das von marginalisierten Gruppen wie Personen indigener Zugehörigkeit, People of Color und Mitglieder unterschiedlicher Religionsgemeinschaften. Ein Thema, das man eigentlich heute für selbstverständlich halten sollte, das aber immer noch ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Aufklärung ist.
Fazit
Zusammenfassend kann man die DMEXCO auch für unsere Branche empfehlen. Die erhaltenen Impulse regen nicht nur zum Denken an, sondern lassen auch neue Ideen entwickeln, die für uns als Software-Dienstleister, aber auch für Sie als Medienangehörige spannend sind. Gerade in der fortschreitenden Digitalisierung kann man so auf dem neusten Stand bleiben und sich darüber informieren, was die nächsten Generationen antreibt oder, und verzeihen Sie den Ausdruck, was der neuste, heiße Scheiß ist.