Kategorie: Blog
Autor:in: Silke Jungblut

CEO-Talk: 365 Tage CEO – Ein Rückblick

Ein gutes Jahr ist es nun her, dass Michael Marcks die Geschäftsleitung bei alfa Media als CEO übernommen hat. Ein Jahr voller Herausforderungen und neuer Aufgaben. Zeit, nachzufragen, welche Learnings und Impulse unser CEO aus seinen ersten zwölf Monaten mitgenommen hat und wie es ihm in seiner neuen Position gefällt.

Silke: Michael, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum einjährigen Jubiläum. Das mag noch eine kleine Zahl sein, aber für einen solchen Posten wie den des CEO sicherlich schon voller wichtiger Eindrücke. Wie hast du dein erstes Jahr empfunden?

Michael: Danke Silke. Ich muss ehrlich zugeben, ich hätte mir natürlich einen leichteren Start gewünscht. Im Dezember 2021 waren wir vorsichtig optimistisch, die Pandemie in den Griff zu bekommen und damit eine schwierige Zeit überwunden zu haben. Dass ein paar Wochen danach ein Krieg in Europa beginnen sollte, hat den Optimismus erstmal wieder gedämpft. Das hat sich von der Stimmung und den Unsicherheiten her natürlich auch auf die Menschen übertragen, sodass mein erstes Jahr auch viel unter dem Aspekt der Krisenbewältigung gestanden hat, da noch nicht abschätzbar war, welche Auswirkungen der Krieg – neben den menschlichen Faktoren – auch auf unsere Firma und die Wirtschaft hat.

Aber ich will mich nicht beschweren, denn wir haben uns entschlossen, die geplanten Veränderungen dennoch weiter anzugehen und sind zu vielen neuen Ufern aufgebrochen. Ob die Kooperationen mit fidion und Sternwald, das spannende Thema PrintLayout auf KI-Basis oder unsere sehr erfolgreiche Partnerschaft mit Hubspot. Es macht wirklich viel Spaß, mit motivierten Mitarbeitenden und interessierten Kund:innen neue Wege zu beschreiten.

Was mich immer wieder stärkt, ist dabei besonders der Rückhalt in der Belegschaft. Ich hatte bei meinem Antritt Transparenz versprochen und gehalten. Es waren nicht immer nur gute Nachrichten, aber das wurde ausgehalten und grundsätzlich positiv wahrgenommen.

Silke: Was würdest du sagen, wie sehr hat sich deine Arbeit nun geändert?

Michael: Die Frage müsste eher lauten, was ist gleichgeblieben? Es gab viele Themen, in die ich mich erst einarbeiten musste. Das gesetzliche Korsett, in dem man sich bewegt, hatte ich unterschätzt. Rechtsverbindlichkeit bei vielen Dingen ist immer eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Handeln. Klingt nicht spannend? Ist es auch nicht. Aber eben notwendig.

Und die Beziehung zur Belegschaft hat sich natürlich verändert. Jeden Morgen mit den kleinen und großen Dramen aus dem Kolleg:innen-Kreis zu starten ist nicht immer einfach. Vieles davon berührt mich als Mensch, als Kollege, als Freund. Der Spagat, wirtschaftlich relevante Entscheidungen zu treffen, obwohl man eigentlich gerne was anderes gemacht hätte, ist manchmal eine echte Herausforderung.

Silke: Und vermisst du deine „alte Arbeit“?

Michael: Ein ganz klares „Teils, teils“. Die Kundenkontakte sind geblieben, da hat sich nicht viel verändert. Mein altes Team ist jetzt bei Jörg Wolfram, unserem neuen COO, in den besten Händen. Ich muss aber zugeben, dass mir der Part des Produktmanagements fehlt, bzw. ich mich immer wieder zurückhalten muss, mich nicht mehr zu sehr einzumischen. Dafür schlägt mein berufliches Herz: Unsere Kund:innen und Produkte.

Silke: Im Gegenzug dazu muss natürlich auch die Frage kommen, was du an deiner neuen Position besonders schätzt.

Michael: Ich hatte mir schon immer viel Gedanken über unsere Zukunft gemacht und habe jetzt die Möglichkeit, diese nochmal intensiver zu gestalten. Das motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Ich habe eine riesige Neugier auf Veränderungen. Bei unseren Kund:innen und auch bei uns intern. Dabei gehe ich den Weg des „Miteinander“. Ich unternehme also keine Alleingänge, sondern bin fest davon überzeugt, dass es zusammen besser geht. Das gilt im Kleinen bei uns intern, aber auch im größeren bzgl. Kooperationen und Zusammenarbeit mit externen Partnern. Bevor wir ein neues Thema angehen, steht jetzt immer die Frage: Machen wir das selbst oder gibt es das schon? Dann ist es meine Aufgabe, mit potenziellen Partnern ins Gespräch zu kommen.

Auch im Bereich des Vertriebs ist man gemeinsam stärker als allein. Es geht nicht immer nur um Technik und Lösungen. Ich mag Menschen und lerne gerne neue kennen. Dazu habe ich jetzt nochmal mehr die Möglichkeit als bisher.

Silke: Richtig spannend ist sicherlich auch die Frage, was deine größten Learnings sind. Wenn du einem frisch-gebackenen CEO begegnen würdest, was würdest du ihm raten?

Michael: Ich denke, es ist wichtig, eine Vision, eine Idee zu haben und diese auch vermitteln zu können. Aber auch: hör auf deine Leute. Die Welt ist so komplex geworden, dass man es nicht schaffen kann, sich mit allen relevanten Themen selbst zu beschäftigen. Teile Verantwortung und besonders – habe Vertrauen. Ehrlichkeit und Transparenz gewinnt unterm Strich immer.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich unser Team darauf eingelassen hat und mich auf Augenhöhe auf dem Weg begleitet. Allein packst du es nicht.

Silke: Und zu guter Letzt, wenn du die Herausforderungen des letzten Jahres in einem Tweet (280 Zeichen) zusammenfassen müsstest, wie würde der aussehen?

Michael: Hm, schwierig. Vielleicht so: „Mit dem Rückhalt meines Teams fühle ich mich gewappnet, den spannenden Entwicklungen und entsprechenden Herausforderungen trotz schwieriger Rahmenbedingungen zuversichtlich entgegenzublicken, die alfa zu einer neuen Zukunft verhelfen.“

Silke: Herzlichen Dank für die offenen Eindrücke in dein erstes Jahr als CEO bei alfa Media.